Aus einem Brief des apostolischen Vikars Rütjes in der Mongolei vom 20. Februar 1894, erschienen im Mitteilungsblatt „Die Katholischen Missionen“ von 1894
„Ich
bin von der Visitationsreise wieder zurückgekehrt, muss mich jedoch
nach Ostern wieder nach Pei-tsu-schan-hu begeben, um in den dortigen
Christengemeinden das Sakrament der Firmung zu spenden. Alle Missionäre
befinden sich recht wohl. Überall ist der Friede fast völlig
wiederhergestellt; an manchen Orten erblickt man jedoch noch die Trümmer
der zerstörten Christenwohnungen, und unter den Katechumenen macht sich
noch eine gewisse Schüchternheit bemerklich. Die armen Leute! Alle
unsere Bemühungen um Schadenersatz für sie und die Mission blieben
resultatlos.
bin von der Visitationsreise wieder zurückgekehrt, muss mich jedoch
nach Ostern wieder nach Pei-tsu-schan-hu begeben, um in den dortigen
Christengemeinden das Sakrament der Firmung zu spenden. Alle Missionäre
befinden sich recht wohl. Überall ist der Friede fast völlig
wiederhergestellt; an manchen Orten erblickt man jedoch noch die Trümmer
der zerstörten Christenwohnungen, und unter den Katechumenen macht sich
noch eine gewisse Schüchternheit bemerklich. Die armen Leute! Alle
unsere Bemühungen um Schadenersatz für sie und die Mission blieben
resultatlos.
Inmitten der Widerwärtigkeiten lässt Gott es indes
auch an Tröstungen nicht fehlen, indem er viele auf den Weg zur wahren
Kirche leitet. In jedem der Außendistrikte übertrifft die Zahl der
Neubekehrten diejenige der Katechumenen im Distrikt Sung-schu-tsui-tsu.
Besonders nimmt dieselbe in der Umgegend von Machia-tsu, Peitsu-schan-hu
und Pa-ku in erstaunlicher Weise zu.
auch an Tröstungen nicht fehlen, indem er viele auf den Weg zur wahren
Kirche leitet. In jedem der Außendistrikte übertrifft die Zahl der
Neubekehrten diejenige der Katechumenen im Distrikt Sung-schu-tsui-tsu.
Besonders nimmt dieselbe in der Umgegend von Machia-tsu, Peitsu-schan-hu
und Pa-ku in erstaunlicher Weise zu.
Eine Bekehrung verdient eingehendere Erwähnung.
Als ich im vergangen Dezember in Machia-tsu war, besuchte mich der Chef
der Handelsfirma Tung-t’ai-sch’ang und überraschte mich mit der
Nachricht, dass er Christ werden wolle. Besagte Firma ist Inhaberin
eines großen Ladens, worin etwa 20 Personen, lauter Heiden, beschäftigt
sind. Er ersuchte mich um ein Bild, das er in seinem Laden aufhängen
wollte.
Ich machte zur Bedingung, dass er alle Götzenbilder und
abergläubischen Sachen, die sich in irgendeinem Teil des Gebäudes
befänden, entfernen, täglich Morgen- und Abendgebet verrichten und
wenigstens an Sonn- und Festtagen der heiligen Messe beiwohnen müsse.
abergläubischen Sachen, die sich in irgendeinem Teil des Gebäudes
befänden, entfernen, täglich Morgen- und Abendgebet verrichten und
wenigstens an Sonn- und Festtagen der heiligen Messe beiwohnen müsse.
Wenn der Priester sich nach einiger Zeit von seinem ernstlichen Willen
überzeugt habe, werde derselbe ihm ein schönes, prachtvoll eingerahmtes
Bild des heiligsten Herzens Jesu schenken.
überzeugt habe, werde derselbe ihm ein schönes, prachtvoll eingerahmtes
Bild des heiligsten Herzens Jesu schenken.
Kürzlich erhielt ich nun von Herrn de Groef folgende Mitteilung:
‚Dieser
Tage hat das heiligste Herz Jesu von dem Laden Tung-t’ai-sch’ang
triumphierend Besitz genommen. Unter den Klängen der Musik und dem
Donner einer Kanone hat Wang-lao-tsiu (so heißt der Neubekehrte) das
Bild des heiligsten Herzens abgeholt und auf dieselbe feierliche Weise
ist es im Kuni-fang (Zahlungsstelle und Wohnung des Chefs) an der Stelle
des Götzenbildes Ts’ai-chenn (Gott des Reichtums) aufgehängt worden.
Hunderte von Christen und Heiden wohnten diesem Triumph des heiligsten
Herzens bei. Man spricht von demselben zu Tamiao und Hata.
Tage hat das heiligste Herz Jesu von dem Laden Tung-t’ai-sch’ang
triumphierend Besitz genommen. Unter den Klängen der Musik und dem
Donner einer Kanone hat Wang-lao-tsiu (so heißt der Neubekehrte) das
Bild des heiligsten Herzens abgeholt und auf dieselbe feierliche Weise
ist es im Kuni-fang (Zahlungsstelle und Wohnung des Chefs) an der Stelle
des Götzenbildes Ts’ai-chenn (Gott des Reichtums) aufgehängt worden.
Hunderte von Christen und Heiden wohnten diesem Triumph des heiligsten
Herzens bei. Man spricht von demselben zu Tamiao und Hata.
Nichts
Abergläubisches wird mehr im Laden verkauft, und das Bild des heiligsten
Herzens Jesu hat nicht nur die heidnischen Götter und Göttinnen und die
unsittlichen Bilder daraus verdrängt, sondern wird auch eine beständige
Predigt für die christlichen und heidnischen Besucher sein.“
Abergläubisches wird mehr im Laden verkauft, und das Bild des heiligsten
Herzens Jesu hat nicht nur die heidnischen Götter und Göttinnen und die
unsittlichen Bilder daraus verdrängt, sondern wird auch eine beständige
Predigt für die christlichen und heidnischen Besucher sein.“
Quelle: Blog „Die auswärtigen Missionen“