ganzen Bienenvolk umgeben ist; ebenso zieht auch die Liebe nur mit
ihrem ganze Gefolge, nämlich allen anderen Tugenden, in unser Herz
ein. Die Liebe übt diese Tätigkeit, setzt sie ein wie ein Hauptmann
seine Soldaten, aber keineswegs alle auf einmal oder in gleicher
Weise oder immer und an allen Orten.
sich allein wirken, sondern sämtlichen anderen Tugenden ihre
Eigenart geben. Nicht oft ergibt sich die Gelegenheit, Kraft,
Großherzigkeit, Großzügigkeit in der Tat umzusetzen, aber Milde,
Mäßigung, Redlichkeit und Dienstbereitschaft gehören zu jenen
Tugenden, die allen Handlungen unseres Lebens die rechte Färbung
geben sollen. Es gibt sicher hervorragendere Tugenden als gerade
diese, aber keine, die notwendiger wären.
allgemeiner. Darum muss man immer einen guten Vorrat von diesen
allgemeingültigen Tugenden zur Hand haben. Wir sollten jene Tugenden
am meisten üben, die unseren Pflichten am besten entsprechen, nicht
jene, die uns am liebsten sind. Unter den Tugenden, die nicht unsere
besonderen Pflichten betreffen, sollten wir die besten an den ersten
Platz stellen, nicht die auffallendsten.
zu helfen, andere unterstützen die Armen, wieder andere versuchen,
Kinder in der christlichen Lehre zu unterrichten, ander kümmern sich
um Verlorene und Verirrte,wieder andere versuchen, Frieden und
Eintracht zu Stiften. Es ist, als ob all diese Menschen auf
verschiedenem Grund eine Stickerei anfertigen, indem sie eine schöne
Vielfalt von Seiden, Gold und Silberfäden einarbeiten.
Franz von Sales – Feuer und Tau – Führung der Seele –
Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Ingeborg Klimmer –
Herderbücherei