Maximilian Klieber
Die wirtschaftliche Lage Deutschlands befindet sich nach einem vielgepriesenen goldenen Jahrzehnt in einem bedenklichen Zustand. Fehler aus der Vergangenheit wie der unnötige Bürokratieaufbau, einseitige Abhängigkeiten in der Energieversorgung und ein Nachlassen der rentenpolitischen Reformen haben sich mit negativen globalen Trends zu einem bedrohlichen Gemisch zusammengefügt. Hinzu kommen langfristige Herausforderungen wie die Balance zwischen Umweltschutz und Wachstum, der demographische Wandel und die unaufhaltsame Digitalisierung, wobei Künstliche Intelligenz als neuester Megatrend hervorsticht.
Angesichts dieser Situation ist ein unternehmerischer Geist dringend erforderlich. Es bedarf innovativer Ideen und mutiger Menschen, die bereit sind, diese Ideen in die Praxis umzusetzen, auch in dem Bewusstsein, dass Misserfolge dazu gehören können. Kurz gesagt: Deutschland benötigt mehr Unternehmer, um die wirtschaftliche Aussicht zu verbessern und praktische Lösungsansätze für die vielfältigen Probleme zu erproben. Leider offenbart sich an dieser Stelle ein weiteres Versäumnis der vergangenen Jahre: Die Darstellung von Wirtschaft, Unternehmerpersönlichkeiten und unternehmerischen Innovationsdynamiken in deutschen Schulen erfolgt eher mit Skepsis.
Es gibt sicherlich positive Ausnahmen, aber insgesamt überwiegt die Skepsis gegenüber Märkten und Unternehmertum im Bildungssystem. Eine neue Studie, beauftragt von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Zusammenarbeit mit „Die JUNGEN UNTERNEHMER“ und durchgeführt vom Zentrum für ökonomische Bildung in Siegen (ZÖBIS), bestätigt diese Tendenz. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass in Schulbüchern der Staat als wohlwollender, paternalistischer Akteur dargestellt wird, der über seine Bürger wacht und stets das Beste für sie will. Seine Rolle wird selten kritisch betrachtet, während marktwirtschaftliche Lösungen oft im Hintergrund bleiben. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist es höchste Zeit, dieses langjährige Defizit anzugehen.
Professor Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, betont: „Der Wirtschaftsunterricht benötigt qualifizierte Lehrkräfte und einen zentraleren Platz im Lehrplan. Bisher gelingt es nicht, junge Menschen dazu zu befähigen, ihre eigene wirtschaftliche Zukunft unternehmerisch und gut informiert zu gestalten.“
Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender der „JUNGEN UNTERNEHMER“, fügt hinzu: „Die Chance für eine Wende in der ökonomischen Bildung wird gegenwärtig verpasst. Unsere systematische Untersuchung der in deutschen Schulen verwendeten Lehrbücher offenbart deutliche fachliche Mängel und verdeutlicht, dass Wirtschaftsthemen oft einseitig und ideologisch vermittelt werden. Wie sollen Schüler ökonomisches Denken entwickeln, wenn das Unterrichtsmaterial ungeeignet ist, teilweise sogar falsche Informationen enthält?“
Es ist an der Zeit, die ökonomische Bildung in Deutschland zu reformieren, um sicherzustellen, dass junge Menschen die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse erlangen, um aktiv und erfolgreich am wirtschaftlichen Leben teilzunehmen.
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