müssen in die Schule desjenigen gehen, der von sich selbst sagen konnte: „Ich
bin die Wahrheit.“ Nicht nur, daß er die Wahrheit gab und sprach, nein, mehr
als das: Er war die Wahrheit, die lebendige verkörperte Wahrheit.
müssen wahr sein und in Jesu Nachfolge Wahrheit lernen. Wahr sein gegen uns
selbst. Das ist kein leichtes Stück Arbeit. So vieles wirkt auf uns ein und
will uns in Selbsttäuschung wiegen. Man kann sogar sehr und wahr gegen sich
selbst sein und sich über den eigenen inneren Zustand die sich schmeichelnsten
Dinge vortäuschen, sich selber fliehen und vor Erkenntnis des eigenen Inneren
fortlaufen, weil man die wirklichen Fehler nicht sehen mag.
liegt ein guter Teil Selbstsucht darin, die das kleine und doch so große „Ich“
im schönsten Lichte sehen möchte und sich vor der Erkenntnis so vielfacher
Armseligkeiten und Schwäche täuscht. Wir kennen die anderen, namentlich in
ihren Schattenseiten, viel genauer als uns selbst. Wir urteilen über sie auch
viel schärfer als über uns selbst. Uns verzeihen wir alles, ihnen nichts. Bei
uns entschuldigen wir alles, bei ihnen nichts. Sähe man sich selbst im
geistigen Spiegel, man würde erschrecken.
läuft man vor sich selber lieber auf und davon. Wir sollen lieber wahr sein:
sollten uns nichts verhehlen, was im Herzen ist, und sollten alle Bitterkeit
ertragen und ruhig hinnehmen, die aus der Erkenntnis dessen, was und wie wir
sind, uns erwächst. Wir sollten wahr sein und uns tagtäglich sagen: Ich will
das Rechte, koste es, was es wolle, und mein Ziel werde ich nicht aus dem Auge
verlieren.
sehr es uns gefällt, daß andere anerkennen, was wir sagen, ebenso leicht tadeln
wir das, was andere sagen.“ (Hl. Franz
von Sales)
sich an Stoßgebete gewöhnt (wie z. B. Jesus, Maria, ich liebe euch, rettet
Seelen), der fällt nicht so leicht in Zerstreuung und findet sich in allen
Lebenslagen bald zurecht. Er gleicht einem Schiffer, der den Kompass vor sich
hat und dadurch die Richtung nicht verfehlt.
„Sonne Dich“ – P. Max Dudle SJ. – Hersg.: DVCK e. V., Frankfurt am Main