Die Undankbarkeit der Menschen, für die sie Ersatz leisten soll
Einmal, als wieder das Allerheiligste ausgesetzt war und mich durch
eine außerordentliche Sammlung aller meiner Sinne und Kräfte ganz in
mein Inneres zurückgezogen fühlte, erschien mir Jesus Christus, mein
geliebter Meister, im Glanz seiner Verherrlichung mit seinen fünf
Wundmalen, die wie fünf Sonnen leuchteten. Überall aus dieser seiner
heiligen Menschenheit drangen Flammen hervor, besonders aus seiner
anbetungswürdigen Brust, die einem Glutmeer glich. Er zeigte mir sein
liebevolles und liebenswertes Herz, das der Quell dieser Flammen war.
Darauf entdeckte er mir die unaussprechlichen Wunder seiner reinen Liebe
und das Übermaß dieser Liebe zu den Menschen, von denen er nichts als
Undank und Verkennung erführt: „Das trifft mich viel schmerzlicher“,
sagte er, „als alles, was ich in meiner Passion erduldete. Wenn sie
meine Liebe nur ein wenig erwiderten, so würde ich alles, was ich für
sie tat, gering achten und noch mehr tun, wenn es möglich wäre. Doch sie
haben nichts als Kälte und Abweisung für all meinen Eifer, ihnen Gutes
zu tun. Mache deshalb wenigstens du mir die Freude, für ihre
Undankbarkeit soweit Sühne zu leisten, als du es mir vermagst.“