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Im Jahr 1875 schrieb Bischof von Ketteler als Großonkel an zwei Kommunionkinder seiner westfälischen Verwandtschaft:„Möge das göttliche Herz Jesu auch eure Herzen so innig und fest mit sich verbinden, dass bis zum Ende eures Lebens euch nichts mehr von ihm trennen kann.“ Es waren die Kinder des Grafen Droste zu Vischering. Eines nahm später den Schleier als Ordensfrau vom Guten Hirten, Schwester Maria vom göttlichen Herzen. Durch ein Leben des Leidens vorbereitet, war sie vom Herrn dazu ausersehen, das Werk der heiligen Margareta Alacoque zu vollenden. Ganz durchdrungen von dem Geist solider Herz-Jesu-Verehrung, galt ihr „Liebe zum heiligsten Herzen Jesu ohne Opfergeist nur als Einbildung“. Darum betete sie für sich selbst: „Mein Jesus, immer mehr leiden und immer mehr lieben!“ Niemals konnte sie, wie sie bekannte, „das heiligste Herz Jesu von der Eucharistie trennen, wo das heiligste Herz wahrhaft gegenwärtig ist.“ Sie starb am Vorabend des Herz-Jesu-Festes 1899, da man die Weltweihe an das göttliche Herz feierte, die anzuregen sie vom Heiland selbst ausersehen war.
Schon 1856, als das Herz-Jesu-Fest auf die ganze Kirche ausgedehnt wurde, hatte man bei Pius .IX diese Weihe vorgeschlagen. Damals kam es nicht dazu. Die Bitte wurde 1875 von 525 Bischöfen wiederholt, aber wieder umsonst. Anlass dazu war damals die Zweihundertjahrfeier der großen Herz-Jesu-Erscheinung von Paray-Le-Monial.
Da schrieb im Jahre 1899 Schwester Maria vom göttlichen Herzen, Oberin im guten Hirten zu Oporto, vom Heiland innerlich wiederholt aufgefordert, an Leo XIII., die ganze Menschheit feierlich dem heiligsten Herzen Jesu zu weihen. Nach eingehender Prüfung wurde zur Jahrhundertwende auf Anordnung des Papstes in allen Kirchen der katholischen Welt die Weihe der Menschheit an das Herz des Welterlösers feierlich begangen. Damit fand durch eine deutsche Ordensfrau das Werk der heiligen Margareta Alacoque seinen Abschluss und die öffentliche Herz-Jesu-Verehrung die endgültige Krönung.
Quelle: Die Herz-Jesu-Verehrung des deutschen Mittelalters, Karl Richtsätter S.J., 1924, Verlag Josef Kösel und Friedrich Pustet, München, S. 387-388