Saudi-Arabien erwartet ein evangelikaler Kenner des Landes unter dem
Nachfolger, Prinz Salman bin Abdulaziz, keine Verbesserung für die Lage der
Christen.
willkommen, dürfen ihren Glauben aber – abgesehen vom Gebet im stillen
Kämmerlein – nicht praktizieren. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich daran
etwas ändern wird“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler
Missionen, Detlef Blöcher, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea. Die Religionspolizei gehe immer wieder gegen christliche Hauskreise vor
und verhafte deren Mitglieder. König Abdullah, der seit 2005 herrschte, war in
der Nacht zum 23. Januar gestorben. Er soll 90 oder 91 Jahre alt gewesen sein
Salman, gilt als politisch noch konservativer als sein Vorgänger. Er ist ein
Halbbruder Abdullahs. Salman praktiziere eine sehr strenge Form des Islam, so
Blöcher. Aber auch König Abdullah habe zu Beginn seiner Amtszeit als sehr
konservativ gegolten, in seiner Amtszeit aber einige Reformen veranlasst. So
gründete er 2009 gegen den Willen einflussreicher Islamgelehrter die
König-Abdullah-Universität, an der Frauen und Männer gemeinsam studieren
können. 2013 ernannte er erstmals Frauen zu Mitgliedern des Schura-Rates, einem
parlamentsähnlichen Gremium ohne Gesetzgebungskompetenz. Auf Rang zwei der
Thronfolge steht nun der 69-jährige Prinz Muqrin, ebenfalls ein Halbbruder des
verstorbenen Königs.
modernen Wirtschaft als Folge des Ölreichtums und einer äußerst konservativen
Gesellschaftspolitik und islamischen Religiosität. Solange Salman und Muqrin
die Geschicke des Landes bestimmten, werde sich daran vermutlich nicht viel
ändern.
30 Millionen Einwohner an. Die Christen finden sich meist unter den mehr als
acht Millionen Gastarbeitern, vor allem aus Asien. Saudi-Arabien gehört zu den
Ländern, in denen christliche Minderheiten am stärksten unterdrückt werden. Auf
dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerkes Open Doors rangiert der Staat auf Rang
zwölf.