Mit einem Vorwort S. E. Raymond Leo Kardinal Burke
Nach einer langen Vorbereitungsphase, die fast drei Jahre gedauert hat, wird die 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober in Rom tagen. Ziel der Versammlung ist nichts weniger als die Gestaltung eines neuen „synodalen“ Modells einer Kirche, die demokratisch und partizipatorisch ist; einer Kirche, die alle einschließt, insbesondere die „marginalisierten Minderheiten“: LGBTQ+-Personen, De-facto-Paare (= homosexuelle Paare, wiederverheiratete Geschiedene, Paare, die in wilder Ehe leben), Menschen, die in polygamen Ehen leben usw. Man will über die Priester- oder zumindest über die Diakonatsweihe von Frauen diskutieren. Man will die Lehre der Kirche über Homosexualität und Ehe neu überdenken. Ja, man will an der Struktur und hierarchischen Verfassung der Kirche selbst rütteln und sie in eine „umgekehrte Pyramide“ verwandeln, d. h. eine Kirche schaffen, an deren Spitze die Basis steht.
Nach Ansicht von Kardinal Gerhard Müller, dem ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation, könnte dieser Prozess, mindestens in seiner deutschen Version, der bereits den Rest der katholischen Welt beeinflusst, in seinen letzten Konsequenzen zur Zerstörung der Kirche selbst führen: „Sie träumen von einer anderen Kirche, die nichts mit dem katholischen Glauben zu tun hat, und sie wollen diesen synodalen Prozess missbrauchen, um die katholische Kirche nicht nur in eine andere Richtung, sondern in Richtung ihrer Zerstörung zu bewegen.“
Trotz ihrer potenziell revolutionären Auswirkungen auf die Weltkirche ist die Debatte über diese Synode weitgehend auf wenige „Insider“ beschränkt geblieben. Die breite Öffentlichkeit weiß nur wenig darüber.
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Um diese Lücke zu schließen, hat der Verein Tradition – Familie – Privateigentum (TFP) zusammen mit Schwesterverbänden aus mehreren Ländern, darunter das Institut Plinio Corrêa de Oliveira aus Brasilien, ein wichtiges Buch veröffentlicht: Der weltweite Synodale Prozess: Eine Büchse der Pandora der Autoren Julio Loredo de Izcue und José Antonio Ureta. Das im Stil eines Katechismus mit Fragen und Antworten verfasste Buch erklärt auf einfache und direkte Weise, worum es geht. Es gibt einen Plan, die heilige Mutter Kirche zu reformieren, der sie in ihren Grundfesten erschüttern könnte, wenn er zu Ende gedacht und umgesetzt wird.
Das Werk enthält ein Vorwort von Kardinal Raymond Leo Burke, dem ehemaligen Präfekten der Apostolischen Signatur. Das Buch, so der Kardinal, „spricht klar und umfassend eine sehr ernste Situation in der heutigen Kirche an. Es handelt sich um einen Zusammenhang, der jeden gewissenhaften Katholiken und Menschen guten Willens zu Recht mit Sorge erfüllt. (…) Ich danke all jenen, die so fleißig und hervorragend daran gearbeitet haben, um die passenden Fragen zu formulieren und verlässliche Antworten darauf zu geben. Ich hoffe, dass die Früchte ihrer Arbeit den Katholiken in aller Welt zum Wiederaufbau der Kirche zur Verfügung stehen werden.“
Neben der Deutsch Ausgabe wird das TFP-Buch auch in Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Polnisch und Niederländisch erscheinen. Der Geist, der diese Initiative beseelt, lässt sich mit folgenden Worten aus den Schlussgedanken zusammenfassen: „Angesichts des in diesem Buch beschriebenen synodalen Reformprojekts, das alte Irrlehren in sich vereint, die bereits tausendfach vom kirchlichen Lehramt verurteilt wurden, angesichts dieses Zerstörungswerks verwandelt sich unsere Liebe zur Kirche, unsere Liebe zur christlichen Zivilisation – Frucht der Liebe, die durch Maria zu Gott aufsteigt – in eine unverzichtbare Pflicht zur Anprangerung.“
Grundsätzlich hätten die Beratungen zu dieser Synode alle Gläubigen einbeziehen müssen. Ihre Befürworter sprechen nämlich in der Tat davon, „auf das ganze Volk Gottes hören“ zu wollen, um „sich gemeinsam auf den Weg zu machen“. In Wirklichkeit sind die Dokumente, die zur Synode geführt haben, das Werk eines bürokratischen Apparates, der weitgehend von progressiven Strömungen beherrscht wird. Sicherlich ist die überwiegende Mehrheit der Menschen, die noch am Leben der Kirche teilnehmen, nicht in einem Maße beteiligt, das den synodalen Prozess als wirklich repräsentativ für sie qualifizieren würde. Im Gegenteil, nicht wenige Kritiker des „synodalen Weges“ wurden zum Schweigen gebracht, manchmal auf schlimme Weise, wie mehr als ein Bischof Gelegenheit hatte, zu beklagen.
Bei der Lektüre des TFP-Buches drängt sich eine wichtige Frage auf, die durch einen Buchtitel des bekannten Vatikanisten Edward Pentin inspiriert wurde: Stehen wir vor einer manipulierten Synode?